Warum werden viele Versicherungsverträge jedes Jahr teurer: Teil 1 - Preiserhöhungen in der Wohngebäudeversicherung

Gefühlt jedes Jahr werden verschiedene Versicherungsverträge etwas teurer. Ist das normal? Welche Gründe gibt es dafür? Macht ein Wechsel der Versicherung Sinn?

Wir machen hierzu eine kleine Serie und erklären die Hintergründe zum Thema Beitragserhöhungen bei Versicherungen.

Ist eine Preiserhöhung in der Wohngebäudeversicherung normal?

Alle Wohngebäudeversicherungen werden leider fast Jahr für Jahr teurer. Das gilt für alle Anbieter am deutschen Markt.

Während eine Unfallversicherung beispielsweise auch über mehrere Jahre konstant bleiben kann, ist dies bei einer Gebäudeversicherung nicht der Fall.

Das ist natürlich nicht schön, allerdings die Realität. Und wenn manche Vermittler oder Internetportale anderslautende Aussagen tätigen und behaupten, es gäbe keine Preiserhöhungen, ist dies nicht seriös.

Ehrlich ist, dass die Wohngebäudeversicherung fast jedes Jahr teurer wird. Und dies gilt für alle Versicherungsgesellschaften und Tarife am deutschen Markt.

Aus welchen Gründen steigt der Preis für die Wohngebäudeversicherung?

  • Die meisten Wohngebäudeversicherungen enthalten einen Neubaunachlass, welcher sich von Jahr zu Jahr reduziert, bis das Gebäude 30 oder 40 Jahre alt ist. Vereinfacht ausgedrückt: je älter das Gebäude wird, desto teurer wird der Versicherungsschutz.
  • Preisanstieg auf Grund des Baupreiskostenindex: Eine moderne Wohngebäudeversicherung ist eine "gleitende Neuwertversicherung". Damit ein Wiederaufbau nach einem Totalschaden dauerhaft garantiert werden kann, werden die Preise für die Wohngebäudeversicherung jährlich anhand des Baupreiskostenindex angepasst.
    Die Kosten für Handwerker und Materialien werden seit Jahren immer teurer. Dadurch erhöhen sich die gesamten Baukosten. Dies führt im nächsten Schritt zu höheren Ausgaben für die Versicherungsgesellschaften und damit zu einer Preiserhöhung der Gebäudeversicherung.
  • Darüber hinaus kann es bei allen Versicherungsgesellschaften außerordentliche Preiserhöhungen geben, z.B. auf Grund eines erhöhten Schadenaufkommens (Naturereignisse, Leitungswasserschäden durch marode Leitungen im Altbaubestand usw.).
    Wenn eine Versicherungsgesellschaft über zwei, drei Jahre keine außerordentliche Preiserhöhung durchführt, folgt erfahrungsgemäß im nächsten Jahr eine umso stärkere Erhöhung.

In den letzten Jahren sind die Preiserhöhungen in der Wohngebäudeversicherung relativ deutlich ausgefallen. Auf Grund der durchgehend steigenden Kosten für Handwerker und Baumaterialien und der gleichzeitigen Zunahme von extremen Wetterereignissen in Deutschland ist auch in Zukunft weiterhin mit jährlichen Preissteigerungen zu rechnen.

Bei der Auswahl der passenden Wohngebäudeversicherung sollten die Gebäudemerkmale genau mit den Angaben bei der Versicherungsgesellschaft übereinstimmen. Damit ist gemeint, dass die Angaben zur Wohnfläche, zur Bauausstattung, usw. absolut korrekt sein müssen. Ansonsten darf die Versicherungsgesellschaft im Schadenfall die Höhe der Entschädigung kürzen.

Außerdem sollten die Versicherungsbedingungen alle paar Jahre überprüft werden.
Dies ist sehr sinnvoll, da es in den letzten Jahren am deutschen Versicherungsmarkt einige Verbesserungen gegenüber alten Regelungen gab. Wenn man seit 10 Jahren den gleichen Versicherungsvertrag hat, sind die Bedingungen möglicherweise nicht mehr auf dem aktuellsten Stand.

Macht ein Wechsel der Versicherung Sinn?

Eine Preiserhöhung sollte also kein Grund für den Wechsel der Versicherung sein, weil alle Versicherungen die Preise regelmäßig erhöhen.
Aber wenn man die Wohngebäudeversicherung einige Jahre nicht mehr überprüft hat, kann eine Preiserhöhung ein sinnvoller Anlass sein, um den Vertrag generell einmal überprüfen zu lassen.

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